MarktTreff Nummer 46: Glasau
kombiniert Einkaufen, Café und Treffpunkt
Lebensmittelangebot rund um die Uhr – Baukosten geringer als geplant
G l a s a u MT 27.03.2023 – Der 46. MarktTreff in einer schleswig-holsteinischen Gemeinde ist eröffnet: Im knapp 900 Einwohner:innen zählenden Glasau im Kreis Segeberg nahm jetzt der MarktTreff mit Einkaufsladen, Café & Backshop sowie einem vielfältig nutzbaren Treffpunkt seinen Betrieb auf. „Das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz fördert den MarktTreff in Glasau mit rund 700.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)“, sagt Minister Werner Schwarz. „Wir helfen damit, die Infrastruktur für ein multifunktionales Dorfzentrum im Ort zu schaffen.“
„Ihre Gemeinde gehört mit der Eröffnung nun offiziell zur Familie der MarktTreff-Gemeinden in Schleswig-Holstein“, so der Minister in seinem Grußwort. „Dazu gratuliere ich herzlich und wünsche viel Erfolg für die verschiedenen Angebote und Möglichkeiten, die der 46. MarktTreff im echten Norden allen Nutzerinnen und Nutzern bietet.“
Und diese Möglichkeiten wurden bereits am Eröffnungstag von den Menschen aus Glasau und ihren Gästen ausgiebig begutachtet und genutzt. Bürgermeister Henning Frahm wies in seiner Rede darauf hin, dass es nach der Entwicklungsphase mit viel ehrenamtlichem Engagement nun darum gehe, im Alltag den neuen MarktTreff zu nutzen und mit Leben zu füllen. Wenn dies so geschieht wie am Eröffnungstag, muss sich niemand Sorgen machen: Der mit Kundenkarte rund um die Uhr nutzbare Tante-Enso-Laden mit seinen rund 2.800 Nahversorgungsartikeln lockte ebenso Besucher:innenströme an wie „Café & Backshop“, die von der Gemeinde betrieben und von Café-Leiterin Mirjam Repp mit ihrem Team betreut werden. Ansprechpartner:innen für Kundinnen und Kunden im Einkaufsladen sind zu den Öffnungszeiten Marktleiterin Kristin Schröder und ihr Team. Für den 24/7-Zugang sind bereits über den MarktTreff Glasau über 250 Zugangskarten ausgegeben worden, zahlreiche neue Anträge kamen bei der Eröffnung hinzu.
Hier zu sehen: Video von der Eröffnung des MarktTreffs Glasau
Bereits am ersten Tag wurde im MarktTreff fleißig eingekauft und leckerer Kuchen und Torte genossen. Zudem inspizierten die Gäste die Treffräume, testeten sie in ersten Gesprächsrunden – und zeigten sich äußerst zufrieden. Etwas über zwei Millionen wurden in Glasau in den MarktTreff investiert. Außer dem Land, das die Gelder der EU bewilligte, steuerten auch KfW und Kreis Gelder bei. Die Gesamtkosten fielen laut MarktTreff-Koordinator und stellvertretendem Bürgermister Bernhard Horstmann sogar leicht geringer aus als ursprünglich geplant.
In seinem Grußwort stellte Minister Schwarz heraus, dass die Gemeinde durch die Landes-Förderung ein wichtiges Element ihrer Ortsentwicklung realisiere, Nahversorgung in das Dorf zurückhole und Lebensqualität sowie Attraktivität steigere. Begleitet worden sei das Projekt von den Kolleginnen und Kollegen in der Bewilligungsbehörde, dem Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL). „Mit größter Sorgfalt und Beharrlichkeit sind Sie als Gemeinde Ihr Projekt angegangen, für Glasau neue Wege zu gehen und einen auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnittenen MarktTreff zu entwickeln und zu verwirklichen“, so der Minister für ländliche Räume. „Ihr engagiertes Team hat frühzeitig Wissen und Erfahrungen aus dem weit verzweigten Netzwerk der schleswig-holsteinischen MarktTreffs für sich entdeckt – und kontinuierlich genutzt.“
Jürgen Blucha, Abteilungsleiter im Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz, wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass dieses frühzeitige Nutzen des landesweiten MarktTreff-Netzwerks bei der Entwicklung des Standortes die richtige Entscheidung gewesen sei – und von Erfolg gekrönt, wie jetzt zu sehen sei. Eine Einschätzung, die auch Minister Werner Schwarz teilt: „Durch dieses Projekt setzt Glasau ein deutliches Zeichen auf der schleswig-holsteinischen MarktTreff-Landkarte – getreu des MarktTreff-Mottos ,Bei uns ist alles drin, was das Dorf braucht‘. Ich bin mir sicher: Andere Gemeinden werden in Zukunft von Ihrem Know-how, Ihren außerordentlichen Projekterfahrungen und unserem stark verzweigten MarktTreff-Netzwerk profitieren können.“ Die erste Gelegenheit bietet sich dazu bereits im April: Dann treffen sich die MarktTreff-Betreiberinnen und -Betreiber aus allen Landesteilen zum Erfahrungsaustausch in der Segeberger Gemeinde.
Aber bereits zur Eröffnung waren Interessierte aus anderen MarktTreff-Dörfern nach Glasau gekommen, so Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele Gliesche und Teile ihres Teams vom MarktTreff Barkauer Land in Kirchbarkau (Kreis Plön), Sonja und Michael Steigerwald vom MarktTreff Kasseedorf (Kreis Ostholstein) sowie Bürgermeister Rainer Mertens und Lutz Hippe (Bürgergenossenschaft Brekendorf / Hüttener Berge) aus Brekendorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde).
Thorsten Bausch, Norbert Hegmann und Frank Sahler von der myEnso-Geschäftsleitung zeigten sich vom MarktTreff in Glasau begeistert und betonten, dass von den jetzt 19 bundesweit eröffneten Tante-Enso-Läden der im MarktTreff Glasau der derzeit schönste sei. Geschäftsführer Bausch bestätigte den Glasauer:innen, Bürgermeister Henning Frahm und MarktTreff-Koordinator Bernhard Horstmann in Gesprächen immer wieder: „Ihr habt es goldrichtig gemacht. Der MarktTreff wird die Ortsentwicklung weiter vorantreiben.“
2018 hatte sich die Gemeinde Glasau erstmals über das MarktTreff-Modell informiert und im Februar 2019 entschieden, sich auf den Entwicklungsweg zu ihrem MarktTreff zu machen. Mit Unterstützung von CONVENT Mensing wurde ein Jahr später die Machbarkeitsstudie und der Förderantrag beim Landesamt eingereicht. Im November 2021 erfolgte der erste Spatenstich für das Gebäude, das von Architektin Jana Schmidt in seiner Entstehung begleitet wurde – übrigens ihr zweiter MarktTreff nach Wiemersdorf (ebenfalls im Kreis Segeberg), aber mit einem ganz anderen Nutzungsangebot.
Die Entscheidung in Glasau für das hybride Ladenkonzept von Tante Enso kombiniere Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr mit personalbesetzten Einkaufszeiten, sagt Minister Schwarz. Um für dieses Modell – wie in den MarktTreffs Brekendorf und Gülzow (Kreis Herzogtum Lauenburg) – ausreichend Genossenschaftsmitglieder zu gewinnen, „haben Sie einen innovativen und kreativen Weg gewählt und Ihr Vorhaben über die Sozialen Medien beworben“. Mit Erfolg. Als eine der ersten Gemeinden in Schleswig-Holstein habe der MarktTreff Glasau zudem eine Medientankstelle der Büchereizentrale Schleswig-Holstein integriert. So werde der MarktTreff um ein sich wechselndes, literarisches Angebot erweitert.
Bernd Horstmann, stellvertretender Bürgermeister und MarktTreff-Koordinator, hatte auf einem MarktTreff-Erfahrungsaustausch die Fahrbüchereien offensiv angesprochen, ob auch Glasau eine in Brekendorf vorgestellt Medientankstelle bekommen könne. Glasau konnte: Im Haupteingang zu Treffbereich, Café und Tante-Enso-Laden steht nun die digital gesteuerte Medienbox, die mit rund 150 Titeln bestückt werden kann. Auch dies ist ein Baustein, der sich nach den herausgearbeiteten Wünschen der Menschen in Glasau zu einem neuen Ganzen zusammenfügt. Und das ließ den MarktTreff-Koordinator Horstmann – trotz aller Mühen, die mit einem solchen Projekt verbunden sind – am Eröffnungstag mit einem breiten Lächeln von Gesprächsrunde zu Gesprächsrunde wandern.
Hier zu sehen: Video von der Eröffnung des MarktTreffs Glasau
Informationen zu Gründung und Betrieb eines MarktTreffs
Bei Interesse an der Gründung eines neuen MarktTreffs nehmen Sie bitte Kontakt auf mit dem Projektmanagement unter:
gruendung@markttreff-sh.de
Detaillierte Informationen zum Projekt MarktTreff mit vielen Arbeitshilfen und aktuellen Tipps finden Sie unter:
www.markttreff-sh.de
Fotos: MarktTreff SH, ews group, myEnso