+++ Glasau mit SoVD-Auszeichnung +++ Richtfest in Kastorf +++ Betreiberwechsel und Hybridkonzept in Witzwort +++
K i e l MT 16.12.2024 – Zum Jahreswechsel sorgen die MarktTreffs noch einmal für einige Neuigkeiten: Lesen Sie hier mehr!
+++ Glasau mit SoVD-Auszeichnung +++
Barrierefreiheit und Inklusion stehen in diesem Jahr ganz oben auf der To-Do-Liste für MarktTreff. Ein Leitfaden für Gemeinden und Ehrenamtler:innen, ein spezieller Flyer und die Homepage informieren über dieses notwendige Anliegen, geben gute Tipps und präsentieren erfolgreiche Beispiele (online unter: www.markttreff-sh.de/de/mehr-inklusion).
Der MarktTreff in Glasau (Kreis Segeberg) spielt in dieser Kampagne eine führende Rolle, weil hier bereits in der Planungsphase entsprechende Maßnahmen und Hilfen berücksichtigt wurden. Diese Haltung und die barrierefreie Ausstattung vor Ort sind jetzt vom Sozialverband Schleswig-Holstein (SoVD SH) mit dem „Gütesiegel für ein besonderes Engagement für die Teilhabe von behinderten und älteren Menschen in der Gesellschaft“ ausgezeichnet worden.
In Glasau hätten die Initiatoren an alles gedacht: Neben einem 24/7-zugänglichen Nahversorgungsmarkt betrieben von einer Genossenschaft, beherbergt das schmucke Gebäude einen von der Gemeinde betriebenen Backshop mit Café sowie einen Multifunktionsraum für Vereine, Verbände, für Privatfeierlichkeiten – und als örtlicher Treff.
SoVD-Landesvorsitzender Alfred Bornhalm zeigte sich beim Besuch begeistert vom multifunktionalen MarktTreff-Konzept: „Integration betrifft uns alle und mit dem MarktTreff Glasau hat der Ort eine neue, lebendige Mitte bekommen.“
Alle Parkplätze entsprechen in der Größe den Vorgaben für Behindertenparkplätze und sind hell ausgeleuchtet. Durch gläserne Automatiktüren gelangen Kundinnen und Kunden in den Laden oder in das Café. In den Verkaufs- und Innenräumen sind die Gänge besonders breit, alles ist ebenerdig und schwellenlos. „Auf diese Punkte haben wir bereits in der Planung viel Wert gelegt“, sagt Bernhard Horstmann, stellvertretender Bürgermeister und MarktTreff-Koordinator. Die Kundschaft würde diese großzügige Ausstattung honorieren und die Auszeichnung durch den SoVD sei die beste Bestätigung dafür.
Auch im bundesweiten Kontext wurde die MarktTreff-Kampage zu „mehr Inklusion“ positiv wahrgenommen und im Newsletter der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume dvs (externer Homepage-Link) vorgestellt.
+++ Richtfest in Kastorf +++
Anfang August 2024 hat Staatssekretärin Anne Benett-Sturies den MarktTreff-Förderbescheid an Bürgermeister Otmar Lohmeier übergeben. Vier Monate später, am 13. Dezember, wurde in Kastorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) bereits Richtfest gefeiert.
„Wir hatten großes Glück mit dem Wetter, alle Handwerker haben gut zusammengearbeitet. Und unsere Amtsverwaltung hat für hohes Tempo gesorgt“, begründet Lohmeier den Projekt-Fortschritt. So sah man bei der Feier viele zufriedene Gesichter. Die Planung sieht vor, am Standort unter dem Dach des MarktTreffs einen Tante-Enso-Markt mit 24/7-Zugänglichkeit zu eröffnen sowie Multifunktionsräume für Gesundheits-, Dienstleistungs- und Treffangebote. Anfang des neuen Jahres werden die Arbeiten an der Elektrik starten, die Eröffnung ist für Mai 2025 geplant. „Vorausgesetzt, alles geht so zügig voran wie bisher“, bestätigt Lohmeier.
+++ Betreiberwechsel und Hybridkonzept in Witzwort +++
Seit mehr als 150 Jahren schreibt die Familie Pioch Geschichte mit der Nahversorgung am Standort Witzwort (Kreis Nordfriesland). Jetzt werden die derzeitigen Betreiber des EDEKA-Marktes im MarktTreff ihr Engagement beenden: „Wir haben sehr gern den Markt am Standort unserer Großeltern betrieben“, sagt Marco Pioch mit etwas Wehmut in der Stimme. Allen Kundinnen und Kunden sowie den langjährigen Mitarbeiterinnen würde Pioch von Herzen für die zehnjährige Treue danken. „Aber jetzt ist Schluss, wir konzentrieren uns auf unseren großen Markt in Garding.“ Dort betreibt er mit seinem Bruder einen 1.500 Quadratmeter großen Supermarkt mit rund 30.000 Artikeln, der würde „immer anspruchsvoller in der täglichen Betreuung“.
Witzworts Bürgermeister Johann Sievers hat bereits im Sommer von der geplanten Änderung erfahren und sich umgehend um eine Nachfolge gekümmert: „Mit den Gebrüdern Pioch und ihrem Laden-Team haben wir eine hervorragende Zusammenarbeit gepflegt, für die wir sehr dankbar sind. Aber so ein Tante-Emma-Laden darf nicht einen Tag leer stehen, dann orientieren sich die Kunden um.“
Und Sievers hatte Glück. Mit dem EDEKA-Kaufmann Martin Müller aus Husum ist er schnell handelseinig geworden. „Herr Müller will den Laden fit machen für die Zukunft. Und die heißt hybrides Einkaufen“, erläutert Sievers. Auch künftig werde es in Witzwort Zeiten mit Personal im Laden geben: „Müller übernimmt das vertraute Team, das war uns sehr wichtig.“ Und es gibt erweiterte Zeiten mit einem Ladenzugang per EC- oder Kreditkarte sowie einer Handy-App. „Dann kümmern sich die Kundinnen und Kunden selbst um das Einscannen der Ware und um das Bezahlen.“
Die Übergabe des Betriebs sei für den nahen Jahreswechsel geplant, notwendige Umbauten und Erweiterungen würden dann in 2025 folgen. Mit der EDEKA würde „die Nummer eins des Lebensmittelhandels" die Entwicklung zum hybriden Markt begleiten. „Das gibt uns Sicherheit bei der Umstellung und mit Kaufmann Müller haben wir einen jungen, engagierten Betreiber vor Ort“, so Sievers. Für die Modernisierung wolle die Gemeinde noch Fördermittel beim Land Schleswig-Holstein beantragen.
Das Land Schleswig-Holstein und mehrere der AktivRegionen können Modernisierungen von MarktTreffs fördern. Interessierte Gemeinde wenden sich gerne an den für ihre Region zuständigen Koordinator im Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL) um eventuelle Fördermöglichkeiten zu besprechen.
Informationen zu Gründung und Betrieb eines MarktTreffs
Bei Interesse an der Gründung eines neuen MarktTreffs nehmen Sie bitte Kontakt auf mit dem Projektmanagement unter:
gruendung@markttreff-sh.de
Detaillierte Informationen zum Projekt MarktTreff mit vielen Arbeitshilfen und aktuellen Tipps finden Sie unter:
www.markttreff-sh.de
Das Projekt MarktTreff wird gefördert durch den europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), mit Mitteln des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK).
Fotos: MarktTreff SH / ews group; Gemeinde Witzwort / privat