Familie Mehlert sagt Tschüss zum MarktTreff St. Margarethen – Nachfolger hat bereits Geschäft übernommen

S t . M a r g a r e t h e n  MT 08.10.2020 – Direkt hinter dem Deich zur Unterelbe ist in St. Margarethen jetzt eine Ära zu Ende gegangen. Karin und Eggert Mehlert haben ihren Lebensmittelladen im MarktTreff an ihren Nachfolger Roman Schmedtje übergeben und sind nach fast zwei Jahrzehnten als Kaufleute in den Ruhestand gegangen.

16 Jahre ist es her, dass Eggert Mehlert sich entschloss, seinem Leben und dem seiner Familie eine nachhaltige einschneidende Wende zu geben. Der Job als Filialleiter bei der Sparkasse füllte Mehlert nicht mehr aus, er hatte Lust auf etwas Neues. „Der Reiz, sich als Kaufmann selbständig zu machen, war groß – der entsprechende Wunsch war schon länger in mir gereift“, erzählt der bald 68-Jährige. Und so übernahm er 2004 das Edeka-Geschäft in St. Margarethen. Bereits ein Jahr später zog er mit seinem Lebensmittelladen in den neuen MarktTreff, den die Gemeinde mit Förderung durch das Land errichtet hatte. Mehlerts Frau Karin unterstützte ihren Mann stets tatkräftig, obwohl sie zu jener Zeit hauptberuflich noch andernorts als Büroangestellte arbeitete. 2015 übernahm sie dann selbst von ihrem Mann (der kürzer treten wollte) die Geschäftsführung des Ladens.

Karin Mehlert mit den Planungen für den Umbau (2015)
Eggert Mehlert (links) im Kundengespräch (2018)

Im selben Jahr bewältigten die Mehlerts den Umbau des MarktTreffs bei laufendem Betrieb: Der Elbbäcker zog aus dem Nebenhaus in den MarktTreff. Anstelle der nur noch wenig nachgefragten Wurst- und Käsetheke gab es jetzt Wurst und Käse in Selbstbedienung aus neuen Kühlregalen. „Zwischen Folien und Baustaub hielten wir in dieser Zeit unseren Laden offen – und konnten unser Geschäft in eine neue Zeit führen. Das war schon sehr anstrengend“, bilanziert Eggert Mehlert, „Doch es hat sich gelohnt.“ Der Laden läuft jetzt noch besser, die Umsätze sind gestiegen.

„Wir beide lieben den Kundenkontakt und die Eigenverantwortlichkeit, die mit so einem Geschäft verbunden ist“, betont Karin Mehlert im Rückblick. Heute bietet der MarktTreff von St. Margarethen eine große Vielfalt für die Menschen im Dorf und der Umgebung: Lebensmittelladen, Bäcker, Reinigungsannahme, Lotto / Toto, Blumenverkauf und Lieferservice.

MarktTreff-Jahrestreffen 2020: (von links) Bürgermeister Volker Bolten, Martina Gravert mit Roman Schmedtje und Karin Mehlert

In all den Jahren wurde das Kaufleute-Ehepaar sehr von der Gemeinde unterstützt, die immer ein offenes Ohr für ihre Belange gehabt habe. Karin Mehlert schätzt auch die Zugehörigkeit zur landesweiten „MarktTreff-Familie“. „Die Möglichkeit des Austausches war stets eine Chance – und die jährlichen Treffen mit dem MarktTreff-Projektteam des Landes und der Gemeinde haben uns sehr geholfen. So manche gute Info haben wir dabei bekommen“, sagt Karin Mehlert rückblickend.

Doch was wird das Ehepaar Mehlert nun machen, wenn nicht mehr früh morgens der Laden aufzuschließen und abends das Geschäft für den nächsten Tag vorzubereiten ist? Bei der Frage nach ihren Zukunftsplänen muss Karin Mehlert lachen: „Endlich mal zwei Wochen am Stück mit dem Wohnmobil verreisen. Das ging ja in all den Jahren leider nicht.“

Öffneten Anfang Oktober 2020 die Türen: „der Neue“ Roman Schmedtje mit Martina Gravert

Dass dies jetzt endlich möglich sein wird, verdanken sie Roman Schmedtje. Der 51-Jährige kennt seit 14 Jahren intensiv die Lebensmittelbranche, arbeitete für Edeka und Bofrost. Und was denken die Mehlerts über den neuen MarktTreff-Betreiber? „Super, Roman Schmedtje ist bei uns jetzt einen Monat lang mitgelaufen. Und hat bereits einiges verändert und hübscher gestaltet. Neue Besen kehren gut – auch im MarktTreff St. Margarethen“, meint Karin Mehlert.

Neugestaltet und herbstlich geschmückt: der Frischemarkt Schmedtje in der Eröffnungswoche

Und was sagt „der Neue“ dazu, der den Laden am 1. Oktober offiziell übernommen hat? Schmedtje, der aus dem nicht weit entfernten Kudensee stammt, freut sich auf die Herausforderung und möchte gern noch mehr Regionales anbieten, neue Produkte einführen. Zudem bietet er einen Hermes-Paketservice an. Das Blumenangebot werde nach dem Ausscheiden der Familie Mehlert erweitert. „Wir können dann zwar keine Blumen mehr vor Ort binden, aber es wird fertige Sträuße geben – und wir werden mehr Freilandpflanzen im Angebot haben“, schildert Roman Schmedtje seine aktuellen Planungen.

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