Rund um MarktTreff:
News und Trends +++ Neue Entwicklungen an bestehenden und geplanten Standorten

K i e l MT 24.11.2021 – MarktTreff stand jüngst bundesweit und regional im Fokus verschiedener Medien. Von der ARD-Themenwoche bis zur Begleitung eines ersten Spatenstichs und einer Standort-Eröffnung. Und weitere Kommunen machen sich auf den Weg zu einer neuen Nahversorgung. „Die Vitalität und Vielfalt der MarktTreffs sind immer wieder beeindruckend und begeistern mich“, sagt Christina Pfeiffer, Referentin im schleswig-holsteinischen Innenministerium, wo das landesweite Projekt koordiniert wird. 

+++ MarktTreff: Prominent in der ARD-Themenwoche „Stadt. Land. Wandel“ 

Bereits zum 16. Mal strahlten die Sender der ARD eine gemeinsame bundesweite Themenwoche aus: dieses Mal stand unter dem Motto „Stadt. Land. Wandel“. In allen Fernseh-, Hörfunk- und Social-media-Formaten ging es um Fragen der gleichwertigen Lebensverhältnisse in Stadt und Land und um Grundlagen zur gesellschaftlichen Transformation. Zum Auftakt, am 7. November, machte sich das Kulturmagazin „ttt“ in einem Beitrag auf die Suche nach guten Zukunftskonzepten jenseits der großen Städte. Der Hintergrund: Immer mehr Menschen zieht es wieder aufs Land. Wie wird hier Zukunft gestaltet, was heißt das für das Wohnen, Leben und Arbeiten – vor allem aber für das gesellschaftliche Miteinander? 
In einem fünfminütigen Beitrag wurde MarktTreff als gutes Beispiel hervorgehoben – insbesondere der Standort Kirchbarkau mit seiner Bürgergenossenschaft, den vielfältigen und gebündelten Angeboten und der ehrenamtlichen Unterstützung im MarktTreff Barkauer Land.
Der Beitrag ist bis November 2022 abrufbar in der ARD-Mediathek:
Titel Thesen Temperamente: Gleichwertige Lebensverhältnisse

Über den MarktTreff Barkauer Land in Kirchbarkau sprach Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche.
Dieter Witasik vom Projektmanagement erläuterte das schleswig-holsteinische MarktTreff-Modell.

+++ Brekendorf: In Rekordzeit „hochgezogen“

Es ist noch keine sechs Monate her, da kam Ministerpräsident Daniel Günther zum Spatenstich nach Brekendorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde. In der Zwischenzeit ist das mit rund 1,4 Millionen Euro Baukosten veranschlagte Gebäude imposant in die Höhe gewachsen: „Die Baufirma hat sich selbst übertroffen“, sagt Bürgermeister Rainer Mertens zu der Entwicklung. „Und das in der heutigen Zeit, wo mancher froh ist, überhaupt Handwerker zu finden.“
Das Land unterstützt das Projekt mit rund 750.000 Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln. Entstehen soll ein neues Ortszentrum in dem eingekauft wird, vielfältige Dienstleistungen angeboten werden und sich die Menschen treffen. Vorgesehen ist eine 24/7-Öffnung des Ladengeschäfts, ein Lieferservice sowie eine Physiotherapie-Praxis, ein Café und Kurse der Volkshochschule. Der rasche Baufortschritt mache ihn sehr optimistisch, ergänzt Mertens. Wie sagte der Ministerpräsident Anfang Juni: „Sie stellen hier gemeinsam etwas richtig Gutes mit vielen Angeboten auf die Beine ...“

In rasantem Tempo hochgezogen: der Rohbau des MarktTreffs Brekendorf

+++ Süderheistedt: Grundlagen für den Planungsstart ermittelt

Die Gemeinde Süderheistedt liegt am Rande der Norderdithmarscher Geest im Amt Eider. Im Dorf kennt noch „jeder jeden“ und die Versorgung stimmt: Dafür sorgen eine Bäckerei, der Kindergarten sowie zahlreiche Handwerksbetriebe. Die rund 600 Einwohner machen sich nun auf den Weg zu einem MarktTreff. Der dortige, ehemals beliebte Landgasthof ist geschlossen und soll als Dorfzentrum neu belebt werden. Die BBE Handelsberatung hat eine MarktTreff-Vorprüfung vorgenommen und die Ergebnisse sind positiv. Das weitere Vorgehen: Die Gemeinde sichtet die Ergebnisse und beschließt möglicherweise die Ausschreibung einer Machbarkeitsstudie. BBE-Berater Oliver Ohm: „Der Gasthof war viele Jahre der Ortsmittelpunkt. Es lohnt, dieses dörfliche Zentrum mit weiteren Angeboten neu zu gestalten.“ Aber das letzte Wort hat die Gemeinde …

+++ Christiansholm: Multifunktionsgebäude eröffnet – MarktTreff dabei

Bereits seit 2018 gibt es in Christiansholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) einen regionalen Marktplatz. Bisheriger Mittelpunkt: ein 24/7-Verkaufsautomat mit Lebensmitteln aus der Region, eine Tausch- und Infobörse, die Mitfahrbank. Dieser Marktplatz ist jetzt erheblich aufgewertet worden: durch ein neugebautes interkommunales Multifunktionsgebäude. Bürgermeister Ralf Tiessen war sichtlich stolz und dankbar bei der Eröffnung: „Damit machen wir unsere Gemeinde und die Region zukunftsfest. Die Feuerwehr hat eine neue Heimat, Vereine und MarktTreff-Aktivitäten haben einen zentralen Treffpunkt, die Volkshochschule Rendsburger Ring will hier Veranstaltungen und Kurse anbieten.“ Künftig soll hier auch ein außerschulischer Lernort etabliert werden. Mit der Fahrbücherei sei die Gemeinde in einem ergiebigen Austausch, so Tiessen. Der MarktTreff ist über den regionalen Marktplatz angebunden. Gefördert wird das Gebäude vom Land Schleswig-Holstein mit 750.000 Euro aus Mitteln der GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz).

Offiziell eröffnet: der Neubau in der Gemeinde Christiansholm
Bürgermeister Ralf Tiessen hielt die Eröffnungsrede.

+++ Gülzow: Treffpunkt norddeutscher Nahversorgungsprojekte 

Dieser Austausch war eine echte Premiere: Nahversorgungsprojekte aus den drei norddeutschen Bundesländern trafen sich am 3. November 2021 in Gülzow (Kreis Herzogtum Lauenburg), um über neue Strategien der ländlichen Versorgung zu beraten. Anlass war ein Nahversorgungsvorhaben aus Niedersachsen, das durch das Förderprojekt „Land versorgt“ aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ermöglicht wird. Dabei sollen in acht Dörfern in der Region „von Bierde bis Wittlohe“ verschiedene Ansätze wie 24/7-Öffnung, Fahrdienste, Bestell-Cafés geprüft werden, um die Nahversorgung zukunftssicher zu gestalten. Derzeit gibt es lediglich in Otersen einen Dorfladen sowie einige kleine Hofläden. Bei dem Austauschtreffen In Gülzow waren nun aus dem nahen Mecklenburg-Vorpommern Vertreter:innen aus Bernitt und Sukow dabei, beides Dörfer der „Neuen Dorfmitte MV“. MarktTreff war vertreten durch die Gemeinden Brekendorf, Kirchbarkau und das gastgebende Gülzow. Der Austausch soll fortgesetzt werden, denn die Themen betreffen viele Dorfläden: Mindestlohn, Personalsuche, Engagement, innovative Ladenmodelle.

Expertinnen und Experten zum Thema Dorfladen aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ...
... trafen sich zum Austausch im MarktTreff Gülzow – und wünschten sich die Fortsetzung solcher Diskussionsrunden.

+++ Glasau: Erster Spatenstich erfolgt  

Die Aufregung war groß am 4. November 2021 in Glasau, der umtriebigen Gemeinde im Nordosten des Kreises Segeberg: Es erfolgte der offizielle Spatenstich für den dortigen MarktTreff. Viele der rund 890 Bürgerinnen und Bürger begleiteten das Ereignis. Dabei begrüßte Bürgermeister Henning Frahm außer der Architektin Jana Schmidt, dem MarktTreff-Koordinator Bernhard Horstmann (stv. Bürgermeister und zugleich Leiter der AG Dorfladen), einem Vertreter des Landes Schleswig-Holstein sowie der Verwaltung auch ein Team des NDR. Ausgestrahlt wurde deren Bericht wiederum im Rahmen der Themenwoche „Stadt. Land. Wandel“ am 11. November im Magazin „Mein Nachmittag“.
Besonderheit in Glasau: Die Gemeinde sucht noch eine/n Betreiber/in. Bei Interesse bitte melden unter gruendung@markttreff-sh.de
Der Beitrag ist bis 1. Februar 2022 abrufbar unter:
NDR Mein Nachmittag: Spatenstich in Glasau

Gemeinsamer erster Spatenstich in Glasau (v. l. n. r.): Ingwer Seelhoff (MarktTreff-Projektmanagement), Bürgermeister Henning Frahm, Architektin Jana Schmidt und Bernd Horstmann (stellvertretender Bürgermeister)
Viele Glasauerinnen und Glasauer kamen zum ersten Spatenstich für den MarktTreff: Dauerregen konnte sie nicht davon abhalten.
Der NDR drehte beim ersten Spatenstich für den MarktTreff mitten in Glasau.

+++ Kirchbarkau: Auf dem Weg zur „Digitalen Modellkommune“

Kirchbarkau ist 2020 von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack ausgezeichnet worden als eine von neun „Digitalen Modellkommunen“. Seitdem ist eine Menge passiert: Online-Befragung, Ortsrundgang als Basis der Ortskernentwicklung, Gute-Praxis-Besuch in der Stadt Norderstedt, öffentlicher Auftakt mit Vertreterinnen der Projekte Dörpsmobil, CoWorkLand, der IB.SH sowie des Entwicklers TING Projekte. Bei einem ganztägigen Workshop sind die gesammelten Anregungen in eine Reihe konkreter Skizzen für „Schlüsselprojekte“ eingeflossen – Prüfkriterium war außer der Nachhaltigkeit jeweils der „Mehrwert dank Digitalisierung“. Die Skizzen werden nun innerhalb der MarktTreff-Gemeinde ausgewertet und priorisiert. Parallel befasst sich eine Studierendengruppe der TH Lübeck mit Beteiligungsformaten für junge Menschen. Bis Mitte 2022 soll der Prozess abgeschlossen werden.

Bürgerinnen und Bürger entwickelten in der MarktTreff-Gemeinde Kirchbarkau (Kreis Plön) ...
... in einem Workshop Ideenskizzen für „Schlüsselprojekte“ als „Digitale Modellkommune".

+++ Nordische Filmtage: Auftakt für landesweite Vorführungen des Dokumentarfilms „Alles, was man braucht“

Filmemacherin Antje Hubert war sichtlich zufrieden: Im Rahmen der 63. Nordischen Filmtage in Lübeck wurde ihr neuer Dokumentarfilm „Alles, was man braucht“ gezeigt. In dem rund anderthalb Stunden langen Werk werden Entwicklungen aus den MarktTreff-Gemeinden Delve, Christiansholm sowie der Halligen gezeigt. Kluge Konzepte der Nahversorgung werden zudem gezeigt am Beispiel der „Neuen Dorfmitte MV“ in Mecklenburg-Vorpommern und der niedersächsischen „Tante Hanna“. 
Zur norddeutschen Premiere reisten 15 Besucher:innen aus Delve an: Unter ihnen Berit und Knud Thomsen, die in einer Gesprächsrunde nach der Filmvorführung ihr Konzept erläuterten sowie Erfahrungen und Erlebnisse während der Dreharbeiten schilderten. Die Autorin Antje Hubert plant für 2022 den bundesweiten Kinostart. Ebenso ist eine Tour durch schleswig-holsteinische Gemeinden vorgesehen.

Im Interview auf den Nordischen Filmtagen: Berit und Knut Thomsen vom MarktTreff Delve
Gut gelaunt nach der Nordpremiere: Kameramann Henning Brümmer, Regisseurin Antje Hubert, Berit und Knut Thomsen (v l. n. r.)

Informationen zu Gründung und Betrieb eines MarktTreffs
Bei Interesse an der Gründung eines neuen MarktTreffs nehmen Sie bitte Kontakt auf mit dem Projektmanagement unter:
gruendung@markttreff-sh.de

Detaillierte Informationen zum Projekt MarktTreff mit vielen Arbeitshilfen und aktuellen Tipps finden Sie unter:
www.markttreff-sh.de

Fotos: ARD, MarktTreff Christiansholm, MarktTreff SH / ews group

Der sh:z berichtete in seinen Regionalausgaben ausführlich über einzelne Entwicklungen (siehe Medienberichte).

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