• Haben die Ideen zu „Mehr Inklusion“ bei laufendem Ladenbetrieb präsentiert (von links): Alexandra Arnold, Staatssekretärin Anne Benett-Sturies, Simon Staacken und Katja Raasch, Dr. Dagmar Thiele-Gliesche, Dr. Jan Krüger
  • Logo von Markt-Treff. Mit dem Text: Bei uns sind alle drin.
  • Im Einsatz an der Kasse: Simon Staacken und Staatssekretärin Anne Benett-Sturies
  • Katja Raasch und das Team der „Suppenküche“

Inklusion und Barrierefreiheit vor Ort stärken:

Ministerium für ländliche Räume stellt neuen Leitfaden für MarktTreffs in Schleswig-Holstein vor

K i e l / K i r c h b a r k a u 29.10.2024 – Unter dem Motto „Mehr Inklusion“ hat das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) gemeinsam mit dem landesweiten MarktTreff-Projektnetzwerk, der Lebenshilfe, der Diakonie Schleswig-Holstein sowie einigen MarktTreff-Standorten einen Inklusionsleitfaden für die schleswig-holsteinischen MarktTreffs erarbeitet. Damit sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie einerseits das Einkaufen für Menschen mit Unterstützungsbedarf in den MarktTreffs noch angenehmer gestaltet werden und andererseits ihre Einbindung und Teilhabe besser gelingen kann.

Am besten Inklusion gleich bei der Planung eines MarktTreffs mitdenken: Staatssekretärin Anne Benett-Sturies mit einem Leitfaden
Am besten Inklusion gleich bei der Planung eines MarktTreffs mitdenken: Staatssekretärin Anne Benett-Sturies mit einem Leitfaden

Staatssekretärin Anne Benett-Sturies erklärte bei der Vorstellung des Leitfadens in der Gemeinde Kirchbarkau: „Unsere MarktTreffs im Land sind viel mehr als bloß Einkaufsmöglichkeiten. Sie sind ein Ankerpunkt in der Gemeinde, hier begegnen sich Menschen und die Dorfgemeinschaft wird gestärkt. Gerade in den ländlichen Räumen gewinnt gesellschaftliche Teilhabe aufgrund des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung. Daher ist es wichtig, die Vielfalt unserer Gesellschaft mit möglichst inklusiven Angeboten vor Ort zu erreichen.“

Weiter sagte Benett-Sturies, die MarktTreffs seien ein „Premium-Projekt“ für Schleswig-Holstein, das weit über die Nahversorgung hinausgehen würde. Es sei zugleich ein „identitätsstiftendes Element“, wo zum Beispiel Kinder ihre ersten Einkäufe tätigen könnten. Als Orte der generationsübergreifenden Begegnung seien MarktTreffs an sich eine großartige Idee mit hohem Alleinstellungsmerkmal – auch bundesweit. Was Inklusion angehe, so nähme die Landesregierung dieses Anliegen sehr ernst: „Wir denken an die Menschen, die eine Beeinträchtigung haben.“

Stellten gemeinsam den Leitfaden vor (von links): Alexandra Arnold, Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche, Staatssekretärin Anne Benett-Sturies und Dr. Jan Krüger
Stellten gemeinsam den Leitfaden vor (von links): Alexandra Arnold, Lebenshilfe Schleswig-Holstein, Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche, Staatssekretärin Anne Benett-Sturies und Dr. Jan Krüger, Vorstand Bürgergenossenschaft Barkauer Land
Berichtete aus der Praxis: Alexandra Arnold
Berichtete aus der Praxis: Alexandra Arnold, Geschäftsführerin der Lebenshilfe SH

Jetzt gibt es praktische Hilfen für „Mehr Inklusion“

So richtet sich der Leitfaden „Mehr Inklusion“ an alle bestehenden MarktTreffs und ihre Gemeinden, als auch an die Gemeinden, die einen MarktTreff planen. Er liefert Anregungen und praktische Beispiele, wie die Bedürfnisse von Menschen mit Unterstützungsbedarf mitgedacht werden können. Darin werden zum einen Vorschläge für räumliche Barrierefreiheit, wie beispielsweise breite Eingänge oder keine Stufen, als auch sprachliche und kommunikative Barrierefreiheit, wie gut lesbare Preisschilder oder die Verwendung Leichter Sprache, aufgeführt. Bei der Erarbeitung wurde zudem darauf geachtet, dass sich die Punkte möglichst auch in bereits bestehenden MarktTreffs umsetzen lassen. Zum anderen geht es um die Einbindung und Integration von Menschen mit Behinderung in den MarktTreffs selbst. Im Leitfaden wird anhand unterschiedlicher MarktTreff-Konzepte dargestellt, wie sie zum Beispiel als Mitarbeitende, Aushilfe oder Auszubildende mitarbeiten oder sich ehrenamtlich engagieren können.

Alexandra Arnold war als Geschäftsführerin der Lebenshilfe Schleswig-Holstein in den Entwicklungsprozess des Leitfadens eingebunden: „Es war uns allen wichtig, dass der Leitfaden einen hohen Praxisbezug hat. Das ist sehr gelungen, auch wegen der guten Beispiele, die vorgestellt werden.“ Arnold bot als Ansprechpartner bei Fragen zur Umsetzung inklusiver Angebote das – bei der Lebenshilfe angesiedelte – „Inklusionsbüro Schleswig-Holstein“ an.

Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche lobte ihr Team für die gute Zusammenarbeit
Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche lobte ihr Team für die gute Zusammenarbeit

In Kirchbarkau ist Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche bereits seit 2016 engagiert in punkto Barrierefreiheit und Inklusion: „Wir sind ein echter Inklusionsbetrieb.“ Von acht Mitarbeitenden hätten zwei eine Behinderung. Und im Team der ehrenamtlichen Hilfen seien ebenfalls Menschen mit Behinderungen engagiert. „Jede und jeder bringt sich bei uns ein.“ Als herausragendes Beispiel wies Thiele-Gliesche auf die wöchentliche Suppenküche hin. „So vermeiden wir Verderb bei Frischeprodukten – und unsere Kollegin Katja, die im Rollstuhl sitzt, ist von Anfang an kreativ dabei.“
Zugleich appellierte Thiele-Gliesche an das Land, die bürokratischen Hürden abzubauen: „Wer Inklusion ernst meint, muss hier aktiv werden. Es sollte vieles vereinfacht oder ganz abgeschafft werden.“

Allein in Schleswig-Holstein leben rund 500.000 Menschen mit einer Behinderung. Die Landesregierung hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen sowie Seniorinnen und Senioren gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention weiter zu verbessern. Der Leitfaden ist Teil des Fokus-Landesaktionsplans 2022 Inklusion.

Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln aus der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), die gemeinsam vom Bund und vom Land finanziert wird.

Machen sich stark für „Mehr Inklusion“ in Kirchbarkau (von links): Simon Staacken, Katja Raasch, Dr. Dagmar Thiele-Gliesche
Machen sich stark für „Mehr Inklusion“ in Kirchbarkau (von links): Simon Staacken, Katja Raasch, Dr. Dagmar Thiele-Gliesche
Katja Raasch und das Team der „Suppenküche“
Katja Raasch und das Team der „Suppenküche“
Im Einsatz an der Kasse: Simon Staacken und Staatssekretärin Anne Benett-Sturies
Im Einsatz an der Kasse: Simon Staacken und Staatssekretärin Anne Benett-Sturies
Haben die Ideen zu „Mehr Inklusion“ bei laufendem Ladenbetrieb präsentiert (von links): Alexandra Arnold, Staatssekretärin Anne Benett-Sturies, Simon Staacken und Katja Raasch, Dr. Dagmar Thiele-Gliesche, Dr. Jan Krüger
Haben die Ideen zu „Mehr Inklusion“ bei laufendem Ladenbetrieb präsentiert (von links): Alexandra Arnold, Lebenshilfe SH, Staatssekretärin Anne Benett-Sturies, Mitarbeitende Simon Staacken und Katja Raasch, Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche, Dr. Jan Krüger, Vorstand Bürgergenossenschaft Barkauer Land

Weitere Informationen

Der vorgestellte Leitfaden wird ergänzt durch einen Flyer, durch Aufkleber mit dem Motto „Bei uns sind alle drin.“ sowie Darstellungen in Leichter Sprache auf der MarktTreff-Homepage:

Pressetext: Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein
Fotos: MarktTreff SH / ews group; Markus Scholz

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