25 Jahre MarktTreff
+++ Doppeltes Jubiläum in Tetenhusen +++ Wiedereröffnung in Schwabstedt +++ Modernisierung in Alt Duvenstedt +++ 


K i e l MT 13.11.2024 – Groß war die Freude beim diesjährigen Erfahrungsaustausch für bestehende und geplante MarktTreff-Gemeinden in Tetenhusen (Kreis Schleswig-Flensburg). Das Treffen mit Teilnehmenden aus allen Landesteilen Schleswig-Holsteins stand ganz im Zeichen des 25-jährigen Jubiläums von MarktTreff.

So gab es eine beeindruckende Zeitreise durch die Entwicklung des Projektes seit den Anfängen im Jahr 1999. Doch der Blick wurde auch nach vorn gerichtet: In drei Gesprächsrunden wurden aktuelle Fragen und Erfolgsfaktoren für einen zeitgemäßen Einzelhandel, für Gastronomie und bei kommunalen Herausforderungen wie zum Beispiel der Nachfolgesuche diskutiert. Und die Besonderheit: Am Austragungsort Tetenhusen feiern die Gastronomen Hans Hermann und Birgit Kophstahl in diesem Jahr zugleich 25-jähriges Bestehen ihrer Gastronomie „Zum Fuchsbau“ – für diese Lebensleistung und für die versammelten MarktTreff-Jubilare gab es wiederholt großen Applaus.

 


 

Einige Stimmen aus der Veranstaltung:

„25 Jahre MarktTreff und unsere Gemeinde ist seit Anfang an dabei: Ich freue mich deshalb ganz besonders die MarktTreff-Community hier bei uns zu begrüßen. Und dass wir gemeinsam diesen Jubiläums-Erfahrungsaustausch in Tetenhusen begehen können.“
(Bürgermeister Heiko Lemm, Gemeinde Tetenhusen – zur Begrüßung)

„Es ist ein supermoderner Laden geworden, in dem wir alles vorfinden, was man im Alltag braucht. Die neue Sitz- und Treffecke im Laden wird rege genutzt.“
(Sylke Messer-Radtke, Vizepräsidentin des LandFrauenVerbands Schleswig-Holstein und selbst Tetenhusenerin – über den modernisierten REWE nahkauf im MarktTreff Tetenhusen)

„Allen Mühseligkeiten zum Trotz: Es ist immer lohnenswert, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben, damit sie bei sich im Ort arbeiten können. Zum Beispiel im MarktTreff.“
(Marktleiterin Dr. Dagmar Thiele-Gliesche – zur praktisch-gelebten Inklusion im Mitarbeitendenteam des MarktTreff Barkauer Land in Kirchbarkau)

„Mein ‚Erfolgsgeheimnis‘ oder meine ‚Empfehlung‘ für Gastronomen? Erstens ein verlässlicher Partner an der Seite über all die Jahre; zweitens verlässliches Personal und drittens mit ‚Herzblut‘ bei der Sache sein. Das schafft Verlässlichkeit und Vertrauen. Plus – und das ist über all die Jahre auch nicht zu unterschätzen: Offen bleiben für neue Ideen.“
(Hans Hermann Kophstahl auf die Frage von Moderator Dieter Witasik, was sein Erfolgsgeheimnis aus 25 Jahren „Zum Fuchsbau“ Tetenhusen sei)

„Klar ist: Eine Nachfolgesuche [für den Kerngeschäftsbetrieb] kostet natürlich Zeit. Und man muss auf seine Bürgerinnen und Bürger hören. Bei uns als Gemeinde im Hamburger Umland ging es zum Beispiel darum, dass ‚klassische‘ Ladenöffnungszeiten ein Problem sind für die vielen Pendlerinnen und Pendler.

Das neue hybride Laden-Konzept von hurtig mit Rund-um-die-Uhr-Öffnung ist genau das, was wir wollten, es wird gut angenommen. 
Womit wir eine gute Erfahrung gemacht haben: in die Vorauswahl verschiedene Anbieter einbeziehen, dann die Konzepte sichten und vergleichen.“
(Julian Kabel, Bürgermeister der Gemeinde Heidgraben – in der Gesprächsrunde zu kommunalen Themen)

Gut besucht: Jubiläums-„Erfa" – 25 Jahre MarktTreff Schleswig-Holstein und „Zum Fuchsbau" Tetenhusen



Herzliche Worte zur Begrüßung: Heiko Lemm, seit einem Jahr Bürgermeister der Gastgeber-Gemeinde Tetenhusen
Von Social-Media-Effekten bis Erfolgsgeheimnissen in der Landgastronomie: Wichtige Impulse der MarktTreff-Akteur:innen Doris Böll (Hasenkrug), Jan Hütter („Hütter's" Wiemersdorf) und Hans Herrmann Kophstahl („Zum Fuchsbau" Tetenhusen; von links)
Von Filialbetrieb, Lieferzuschlägen bis Hybrid-Konzept: Gesprächsrunde – und anschließend engagierte Diskussion im Saal – hier mit Volker Stiefel (REWE nahkauf im MarktTreff Tetenhusen), Claudia Bahnsen („Lütte Koopmann" im MarktTreff Stadum) und Sascha Firmenich (EDEKA Alpen / MarktTreff Hohenfelde; von links)
Wie gehen Modernisierung, Betriebsnachfolge, Förderung? – Die beiden „MarktTreff-Bürgermeister" Julian Kabel (Heidgraben) und Heiko Lemm (Tetenhusen) mit Norbert Limberg vom Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL; von links)
Bürgermeister Wolfgang Schmahl (stehend) mit einem Beitrag zur Modernisierungsförderung in seiner MarktTreff-Gemeinde Gülzow
Heidgrabens Bürgermeister Julian Kabel (Mitte) im Austausch mit Dr. Dagmar Thiele-Gliesche (MarktTreff Barkauer Land; rechts) und Fin Niklas Schmidt (hurtig märkte / MarktTreff Heidgraben; links)
Weiteres Vernetzen und Fachsimpeln zu den „Erfa"-Themen – hier mit Jan Hütter (links) und Doris Böll (rechts) – im 2023 modernisierten MarktTreff-Laden
Tetenhusener „Klönschnack" mit Bürgermeister Heiko Lemm, Schleswig-Holsteins LandFrauen-Vizepräsidentin Sylke Messer-Radtke und Marktleiter Volker Stiefel (von links) – in der neuen Sitz- und Treffecke

+++ Wiedereröffnung in Schwabstedt +++

Nach nur kurzer Umbauzeit öffneten sich in Schwabstedt (Kreis Nordfriesland) wieder die Türen zur wohnortnahen Versorgung. Zur Erinnerung: Kaufmann Thies Hansen hatte zu Ende Mai 2024 die EDEKA-Filiale im Ort altersbedingt aufgegeben – damit ging eine fünf Generationen währende Kaufmannstradition zu Ende.

Jetzt auch mit 24/7-Einkaufen: MarktTreff und Mini-Supermarkt von Tante Enso in Schwabstedt

Die Gemeinde konnte jetzt die Nachfolgesuche erfolgreich abschließen: Am 30. Oktober startete ein hybrider Markt nach dem Tante-Enso-Genossenschaftsmodell in dem historischen Gebäude. „Wir sind glücklich über diese Lösung“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Stephan, „auch wenn es in der Anfangs- und Planungsphase viel Arbeit gemacht hat.“ Jetzt würde die Freude über das große Warenangebot überwiegen. Besonders jüngere Kundinnen und Kunden würden sich über die Möglichkeit des Rund-um-die-Uhr-Einkaufens mit der Tante-Enso-Karte freuen. „Und für viele gerade Ältere ist es ganz wichtig, dass an fünf Tagen die Woche weiterhin Personal im Laden ist.“ Zuversichtlich blickt Stephan nach vorn: „Wir wollen ja noch den Treffbereich unseres MarktTreffs modernisieren.“ Diese Aufgabe habe sich die Gemeinde für 2025 vorgenommen.

„Freude über das große Warenangebot": Blick in den neu-eröffneten Lebensmittelmarkt im Schwabstedter MarktTreff
Dank breiten Gängen, viel Licht, moderner Selbstbedienungskasse: Orientierung und Einkaufsqualität „rund um die Uhr"

+++ Modernisierung in Alt Duvenstedt +++

Die Vorbereitungen waren langwierig, aber das war nahezu vergessen: Am 7. November 2024 strahlte Bürgermeister Peter Orda über den neuen MarktTreff und EDEKA-Markt in Alt Duvenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Pünktlich nach einer dreimonatigen Umbau- und Erweiterungsmaßnahme begrüßte der Bürgermeister gemeinsam mit den Betreibern Victoria Folenweider und Malte Haas die zahlreichen Kundinnen und Kunden. 

Wiedereröffnungstag in Alt Duvenstedt: Bürgermeister Peter Orda (2. von links) mit dem neuen Betreiber:innen-Team Victoria Folenweider (links), Malte Haas (2. von rechts), Jenny Sarkowski (rechts) und Gästen

„Gut, dass wir unseren Markt wiederhaben. Die Menschen haben sehr darauf gewartet, die Freude ist groß“, sagte Orda. „Wir haben hier jetzt einen Vollsortimenter, das Warenangebot ist wirklich überwältigend.“

Auf knapp 400 Quadratmetern Fläche ist ein topmoderner Markt entstanden: neueste energiesparende Kühlelemente, modernes LED-Licht, Barrierefreiheit – dazu ein Backshop, ein einladender Treffbereich, Lotto-Annahme, Lieferservice und Bargeldauszahlung. 

„Die Fläche ist nahezu verdoppelt worden": Die Kund:innen im MarktTreff-Laden profitieren jetzt unter anderem vom umfassenden Obst- und Gemüsesortiment – die spezielle Beleuchtung folgt noch
Dank finanzieller Förderung durch das Land Schleswig-Holstein: nachhaltig-modernisierter EDEKA-Markt Folenweider – abgehängte Beleuchtungselemente folgen

Die Gemeinde hatte 2020 den Markt vom ehemaligen Betreiber Hans-Jürgen Pahl gekauft, mit dem Ziel die Nahversorgung im Ortszentrum zu erhalten. Die Sanierung und Erweiterung – die Fläche ist nahezu verdoppelt worden – wird zusätzlich rund 1,4 Millionen Euro kosten. Das Land Schleswig-Holstein fördert die Modernisierung mit 450.000 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK).

Informationen zu Gründung und Betrieb eines MarktTreffs

Bei Interesse an der Gründung eines neuen MarktTreffs nehmen Sie bitte Kontakt auf mit dem Projektmanagement unter: 
gruendung@markttreff-sh.de

Detaillierte Informationen zum Projekt MarktTreff mit vielen Arbeitshilfen und aktuellen Tipps finden Sie unter:
www.markttreff-sh.de

Das Projekt MarktTreff wird gefördert durch den europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), mit Mitteln des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK).

Fotos: MarktTreff SH / ews group; Gemeinde Schwabstedt; Gemeinde Alt Duvenstedt

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