MarktTreff Schleswig-Holstein
auf der Norla 2019

R e n d s b u r g  MT 09.09.2019 – Als ein beispielgebendes Projekt der Nahversorgung auf dem Land präsentierte sich jetzt MarktTreff Schleswig-Holstein auf der 70. Norla in Rendsburg. Rund 70.000 Besucherinnen und Besucher nutzen die größte Landwirtschafts- und Verbrauchermesse im nördlichsten Bundesland, um sich über Produkte und Angebote von mehr als 560 Ausstellern zu informieren. Die Lebensqualität und Zukunftssicherung von Dörfern und Regionen war wichtiges Thema am Stand der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins, an dem sich auch das MarktTreff-Projekt erneut vorstellen durfte.

Interessierte Gäste ließen sich dort über den aktuellen Stand beim Thema kleine multifunktionale Versorgungszentren informieren. Oder schilderten, dass in ihrer Gemeinde gerade ein MarktTreff entwickelt wird. 

So zeigten sich Bürger aus Brekendorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sehr daran interessiert, den aktuellen Prozess der MarktTreff-Entwicklung in ihrem Ort aktiv zu begleiten. MarktTreff-Projektmanagerin Kerstin Rönick von der ews group verwies darauf, sich direkt in die entsprechenden Arbeitsgruppen mit einzubringen. An vielen Standorten habe sich gezeigt: je mehr Menschen sich an der Entwicklung eines MarktTreffs beteiligen, desto erfolgreicher kann ein MarktTreff im Betrieb funktionieren. Es sei insbesondere ein vielfältiges soziales Projekt, das Bürgerinnen und Bürgern Einkaufen, Treffen und die Stärkung der Dorfgemeinschaft ermögliche. Norla-Besucher aus der Gemeinde Glasau (Kreis Segeberg) bestätigten, wie wichtig der positive Austausch sei, um einen MarktTreff zu entwickeln – und dies geschehe gerade mit viel Schwung in ihrem Dorf. 

Immer wieder Fragen zu MarktTreff und den AktivRegionen: Kerstin Rönick vom Projektmanagement MarktTreff Schleswig-Holstein antwortete am Stand der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e. V.
Otto Christophersen vom MarktTreff-Verein in Groß Vollstedt, wo derzeit eine Machbarkeitsstudie läuft, tauschte sich mit Kerstin Rönick vom MarktTreff-Projektmanagement aus.

Deshalb wird auch in Glasau das Thema Bürgergenossenschaft für die Unterstützung oder den Betrieb des MarktTreffs diskutiert. Dazu hatte sich die Gemeinde MarktTreff-Kompetenz aus dem Kreis Plön eingeladen: Frank Jedicke, Bürgermeister der Gemeinde Kirchbarkau schilderte anschaulich, wie der MarktTreff Barkauer Land nach einer schweren Krise durch die Gründung der Bürgergenossenschaft Barkauer Land wieder auf Erfolgskurs gebracht wurde.

Otto Christophersen aus Groß Vollstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ist bereits seit langem ein Verfechter der MarktTreff-Idee und sehr engagiert, in seinem Dorf das Thema voran zu bringen. Zurzeit läuft die Machbarkeitsstudie, die viel Bewegung hineinbringe. „Wir wollen eine Perspektive schaffen für unseren Kaufmannsladen im Dorf – und damit ein Stück Lebensqualität und soziales Miteinander langfristig sichern.“ 

Neue Perspektiven hat jetzt der MarktTreff Viehbrook in der Gemeinde Rendswühren (Kreis Plön) geschaffen: Dort ist der erste Coworking Space in einem MarktTreff eingerichtet: mit digital ausgestatteten Arbeitsplätzen, die temporär genutzt werden und zu Austausch und Interaktion führen können. Ulrich Bähr, Projektleiter von CoWorkLand, berichtete auf der Norla über die spannende Kombination, die in Viehbrook entstanden sei. Es gebe vor Ort eine Kita, Eltern könnten dort den Coworking Space nutzen und auch noch im hofeigenen MarktTreff-Laden einkaufen. Die Zusammenarbeit zwischen CoWorkLand und MarktTreff soll ausgebaut werden. Denn dass die Idee des Coworking auch für andere MarktTreff-Standorte interessant sein könnte, darüber waren sich Bähr und Rönick bei ihrem Austausch einig. „Das Thema bietet viele Perspektiven im ländlichen Raum – und nimmt richtig Fahrt auf. Es erschließt neue Sichtweisen und Möglichkeiten, wie man auf dem Lande leben und arbeiten kann“, so Ulrich Bähr.

Ruth Jacobs von der Fachkräftesicherungsberatung in Hohenwestedt und MarktTreff-Projektmanagerin Kerstin Rönick vor der AktivRegions-Karte am Stand
CoWorkLand und MarktTreff haben aktuell Berührungspunkte: CoWorkLand-Projektleiter Ulrich Bähr und Kerstin Rönick vom MarktTreff-Projektmanagement brachten sich auf den neuesten Stand.

Ruth Jacobs von der Fachkräftesicherungsberatung in Hohenwestedt wies zudem bei ihrem Gespräch am MarktTreff-Counter darauf hin, dass ein MarktTreff-Projekt so einige Jobs im Dorf halten könne. Oder sogar ein Zuwachs erzielt werden könne, je nachdem welche Dienstleistungen sich ansiedelten. 

Der Schwerpunkt der diesjährigen Norla lag auf der 31. Landestierschau. Auf dem Vorführring sowie im Tierschauzelt gab es an allen Messetagen ein abwechslungsreiches Zucht- und Schauprogramm. Höhepunkt war die tägliche Tierparade. Trotzdem kam die Landtechnik wie üblich nicht zu kurz. Hochmoderne Traktoren, Mähdrescher, Maishäcksler, Bodenbearbeitungsgeräte, aber auch Werkstattausrüstung, Stallzubehör und vieles mehr waren zu inspizieren und zu erleben. Zu entdecken gab es darüber hinaus: Interessantes zu erneuerbaren Energien, einen großen Biogemeinschaftsstand, den Bauernmarkt in der Gartenanlage rund um den Schwimmteich, die Halle der Landwirtschaftskammer mit dem Sonderthema Weideland Schleswig-Holstein und natürlich Präsentationen anderer Verbände aus den ländlichen Räumen Schleswig-Holsteins, so der MarktTreff-Partner Bauernverband Schleswig-Holstein, LandFrauenVerband oder Landjugendverband.

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